Gemeindeverwaltungsverband Hardheim-Walldürn - Geopunkte & Geopfade

Geopunkte & Geopfade

Im Gebiet des Gemeindeverwaltungsverbands Hardheim-Walldürn warten viele interessante Geopunkte und Geopfade auf Sie. Entdecken Sie die geologisch bedeutenden Pfade und Punkte.

Auffällig ist das Gebäude vor allem aufgrund seiner vielen Kamine und fehlenden Fenstern. Die Laderampe lässt auf ein gewerbliches Gebäude schließen. Bis in die 1990er Jahre des 20. Jahrhunderts (!) hinein wurde in dieser privaten Samenklenge, im hiesigen Sprachgebrauch „Bummerndörre“ genannt, Saatgut von Nadelbäumen gewonnen. Die unreifen Zapfen wurden von den Zapfenpflückern im Odenwald geerntet und in dem Gebäude kontrolliert in großen Darröfen zur Reife gebracht und das Saatgut gewonnen. Der „Abfall“, die Zapfen, wurden in der hiesigen Blumenindustrie (Wallfahrtsstadt) für religiöse Gebinde weiterverarbeitet. Alle Arbeitsschritte sind in diesem in Deutschland einzigartigen technischen Denkmal anhand der Maschinen nachvollziehbar.

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Im Hochmittelalter war die markant auf einem Muschelkalk-Felssporn thronende Burganlage aus dem 12. Jahrhundert von zentraler Bedeutung in der Region. Die Herren der Burg, die Edelfreien von Schweinberg (Swenenburg) traten in dieser Zeit häufig als kaisertreue Urkundenzeugen auf Hof- und Reichstagen auf. Sie standen in enger verwandtschaftlicher Beziehung zu den Grafen von Wertheim sowie den Herren von Boxberg und Dürn. Im Jahr 1168 starb das Geschlecht im Mannesstamm aus.

Der Besitz wurde unter den genannten verwandten Geschlechtern geteilt, die Schweinburg ging als Eigenbesitz an die Herren von Boxberg. Mehrmals wechselte die Burg aufgrund von Erbteilungen den Besitzer. Durch ein Tauschgeschäft wurde sie Lehensbesitz des Würzburger Hochstifts. Unter Konrad Rupertus von Boxberg wurde das würzburgische Erbkämmerer-Recht auf Schweinberg übertragen. Die Ehe des Konrad Rupertus mit der Tochter des Grafen von Wertheim blieb kinderlos. Das Burglehen Schweinberg sowie das damit verbundene Erbkämmerer-Recht gingen nach seinem Tod an Wertheim. Im Jahr 1437 wurde die Burg auf Geheiß des Würzburger Bischofs im Zuge einer Strafexpedition gegen den Grafen von Wertheim 11 Tage belagert und teilweise zerstört, jedoch zeitnah wieder aufgebaut.

Die Burg und das Amt Schweinberg blieben auch in den Wirren der Reformation als Würzburger Lehen in wertheimischer Hand. Spätestens im 18. Jahrhundert wurde das Amt Schweinberg mit Hardheim zusammengelegt und von dort verwaltet. Von 1728 bis 1871 wurde die Burg als Steinbruch genutzt, danach wurde die Nutzung als Steinbruch untersagt. 1379 erwirkte Graf Johann I. von Wertheim die Gelnhäuser Stadtrechte für den Ort. Vermutungen liegen nahe, dass die Grafen von Wertheim mit der Erwirkung der Stadtrechte in dem Ort ein Gegengewicht zu dem nur 15 km entfernt gelegenen kurmainzischen Ort Tauberbischofsheim schaffen wollten. Obwohl das Burgdorf in der Frühen Neuzeit eine Stadtmauer und zwei Tortürme besaß gelang der Aufstieg zu einer Stadt nicht.

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Raktenmodell einer Ariane 5 RaketeAm Ortseingang von Hardheim thront das Modell (Maßstab 1: 4,29) einer Ariane 5-Trägerrakete zu Ehren des aus Hardheim stammenden Ingenieurs und Weltraumpioniers Walter Hohmann.

Walter Hohmann studierte Ingenieurwissenschaften und war als Stadtbaurat in Essen tätig. In seiner Freizeit beschäftigte er sich Berechnungen zur Raumfahrt. Im Jahr 1925 veröffentlichte er seine Abhandlung über die „Erreichbarkeit der Himmelskörper“ mit der er in die Reihe der Weltraumpioniere aufgenommen wurde. Er stellte Berechnungen zur Schwere, Größe und Leistungsfähigkeit einer Rakete um die Erdgravitation zu überwinden und auf sonnenumrundenden Bahnen zu anderen Planeten zu gelangen. Seine Forschungen flossen in das Apollo-Programm der NASA ein.

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Walldürn Basilika

Die prächtige Pfarrkirche St. Georg, 1953 vom Papst zur Basilica minor erklärt worden, ist seit Jahrhunderten Ziel vieler Wallfahrer.

Grund ist das Heilig-Blut Korporale, auf dem ein unachtsamer Pfarrer im Jahr 1330 den konsekrierten Wein verschüttete. Daraufhin hat sich auf dem darunterliegenden Tuch (Korporale) das Bildnis des gekreuzigten Christus umrahmt von 11 Christushäuptern (Veronicae) abgezeichnet.

Das Korporale ist in einem silbernen Schrein gefasst und an dem prächtigen Alabaster-Altar  des Zacharias Junker zu bestaunen. Während der vierwöchigen Wallfahrtszeit, die immer eine Woche nach Pfingsten beginnt ist  der Schrein des Bluttuchs geöffnet. Außerhalb dieser Zeit ist der Schrein geschlossen.

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Grünkerndarren

„Grüner Keeern“ so wird der unreif geerntete Dinkel in Altheim genannt.

Altheim liegt mitten im Bauland, dem Zentrum des süddeutschen Grünkernanbaus und war früher einer der größten Grünkernproduzenten der Region. Das Museum Grünkerndarrenstraße in Altheim zeugt heute noch von dieser Geschichte. In den historischen Darren wurden die unreif geernteten Ähren des Dinkels auf einem Darrblech  über mehrere Tage hinweg geräuchert und dadurch haltbar gemacht. Für diese Konservierung benötigte man Häuschen mit einer eigenen Architektur: Ein steinerner Sockelbau in dem Feuer gemacht wurde. Der Rauch stieg auf und „darrte“ die auf der Darrpfanne liegenden Ähren. Der aufwendige Vorgang dauerte mehrere Tage, das Röstgut musste immer wieder gewendet und das Feuer geschürt werden. Als Grünkern kaufen wir dieses Getreide heute, das in der Vollwertküche beliebt ist.

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KeltenschanzeDie Keltenschanze im Zimmerwald bei Hardheim-Gerichtstetten ist ein echtes Kleinod. Die mächtige Schanze hat Seitenlängen von je über 100 m Länge und an allen vier Seiten ist sie durchgehend mit einem (noch gut zu erkennenden) Erdwall umgeben.

Der Erdwall ist begehbar und vermittelt einen guten Eindruck von der mächtigen Anlage aus der spätkeltischen Zeit.

Keltenschanzen sind typisch im Südwesten Deutschlands. Die Gerichtstetter Anlage ist eine der nördlichsten des Verbreitungsgebietes und wurde im Zuge der Vermessungen am Limes (Reichslimeskommission Ende des 19. Jahrhunderts) erfasst und in die richtige Zeit (Keltisch) eingeordnet.

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Lambachpumpe

Geopunkt Lambachpumpe  - eine historische „Wasserhebemaschine“ ganz ohne elektrischen Strom oder Dieselmotorkraft

Die historische Lambachpumpe der Fa. Lambach aus Marienheide aus den 1920er Jahren ist ein echtes Kleinod technischer Ingenieurskunst und eine der wenigen noch funktionierenden, historischen Pumpen überhaupt“. Früher gab es im Odenwald viele dieser „Wasserhebemaschinen“, die  Wasser ganz ohne elektrischen Strom oder Dieselmotorkraft nur mit Hilfe von hydraulisch gesteuerten Druckunterschieden aus dem Tal in das höher gelegene Plateauorte Wasser pumpten, um so die Wasserversorgung der wachsenden Bevölkerung zu versorgen. Der Anschluss an die Fernwasserverbindung bereitete das Ende der Lambachpumpen. Das Hornbacher Exemplar wurde in den 1990er Jahren mit viel ehrenamtlichem Engagement aus seinem Dornröschenschlaf gerissen und liebevoll restauriert. Pumpenprinzipien dieser Art werden heute vor allem für Brunnen in Entwicklungsländern eingesetzt.

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Römerbad

Die Römer verlegten den Odenwald-Limes im 2. Jahrhundert n. Chr. um ca. 30 km nach Osten und markierten mit diesem Grenzweg die Grenzen des römischen Reichs.

Wer die Tore des Obergermanisch-Rätischen Limes passierte unterwarf sich zum einen dem römischen Recht und zum anderen war mit dieser Grenze auch Zölle und Kontrolle garantiert. Mit meisterhafter Ingenieurskunst errichteten die Römer eine Grenze mit regelmäßigem Aufbau. Wissenschaftler rätseln noch heute wie es möglich war solch präzise Vermessungen durchzuführen. Der Obergermanisch-Rätische Limes, im Jahr 2005 als UNESCO Weltkulturerbe geadelt, verläuft direkt vor den Toren von Walldürn. Am sog. „Limesknick“ bauten die Römer ein Kastell (heute archäologisches Reservat „Kastell Alteburg“) und daneben ein Römerbad im sog. Reihentypus mit einer Bodenheizung (Hypokausten). Das Römerbad wurde in den 1970er Jahren archäologisch untersucht und in seinen Grundmauern gefasst. Der gesamte Komplex ist in seiner Grundstruktur nachvollziehbar.

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Schmittshöhe

Im ehemaligen Steinbruch auf der Schmittshöhe südlich von Walldürn wurde Muschelkalk-Stein gebrochen und in Brennöfen Kalk gebrannt.

Heute ist der Steinbruch nicht nur ein geologisches Fenster in die Erdgeschichte der Triaszeit sondern auch ein wichtiges Biotop. Der Biotopschutzbund Walldürn e.V. hat dort einen Bienenwiese und viele Vogelhäuschen angelegt. Desweiteren ist dort ein Kalkofen an historischer Stelle nachgebaut und kann dort besichtigt werden.

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Geopfad Zeitgeschichte in Höpfingen

Im Gelände zwischen Höpfingen und Dornberg nahe dem Weiler Schlempertshof wurde – vermutlich wegen der Windverhältnisse - im Vorfeld des Zweiten Weltkriegs ein Geheimer Einsatzhafen 1. Ordnung angelegt.

Dieser geheim gehaltene Flugplatz sollte dem Nazi-Regime in dem geplanten Angriffskrieg im Westen Europas dienen. Der Einsatzhafen wurde jedoch nie in Betreib genommen. Stattdessen reparierten dort Zwangsarbeiter und Einheimische Munitionskisten und es wurde Schulungsbetrieb abgehalten. 11 Informationstafeln an 9 Stationen informieren entlang des 7,5 km langen Wanderwegs über die Geschichte dieses Flugplatzes.

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Die Geotope des Geo-Naturparks Bergstraße-Odenwald – Fenster in die Erdgeschichte

Hier gibt es Infobroschüren des  Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald zu den umliegenden Geotopen.

Download:

pdfGeotop 2006 Tropfsteinhöhle in Buchen-Eberstadt473.52 kB

pdfGeotop 2008 Heunesäulen in Miltenberg106.96 kB

pdfGeotop 2013 Katzenbuckel bei Waldbrunn1.06 MB

Eine ausführliche Liste mit Infobroschüren aller Geotope & Geopfade finden Sie auf der Website des Geo-Naturparks Bergstraße-Odenwald.


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