Gemeindeverwaltungsverband Hardheim-Walldürn - Klein Frankreich

In auffälligem Gegensatz zu dem prächtigen Rathaus und den großbürgerlichen Häusern des Valentin Stumpf am Fuße der Basilika (Stadt- und Wallfahrtsmuseum und ehemaliges Gasthaus Rose) stehen die Häuser östlich (unterhalb) der Hauptstraße, im Volksmund gerne „Klein-Frankreich“ genannt.

In diesem Viertel ist die Kleinräumigkeit mittelalterlichen Strukturen hautnah fassbar. In den engen, verwinkelten Gässchen mit den vorhängenden Häusern wohnten vor allem Handwerker, die die Wallfahrer mit allen nötigen Dingen und Dienstleistungen versorgten. Vom Schuster, Hufschmied, Drucker bis zu Familien, die in Heimarbeit der manufakturiellen Blumenindustrie zuarbeiteten. Die Architektur der Häuser lässt erahnen wie kärglich das Leben auf dieser Seite der Hauptstraße gewesen muss. Lebten die vielen Handwerker doch für die Pilger, die in der kurzen Wallfahrtszeit (zwei bzw. später vier Wochen) in die Stadt strömten. Den Rest des Jahres über war Erfindungsreichtum angesagt. Viele Familien lebten von und mit verschiedenen Tätigkeiten wie dem Holzhauen, Zapfenpflücken, Heimarbeit und Hausierertum, Kerzenindustrie oder in den Steinbrüchen des Marsbachtals.


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