Geopunkt Bummerndörre in Walldürn
Auffällig ist das Gebäude vor allem aufgrund seiner vielen Kamine und fehlenden Fenstern. Die Laderampe lässt auf ein gewerbliches Gebäude schließen. Bis in die 1990er Jahre des 20. Jahrhunderts (!) hinein wurde in dieser privaten Samenklenge, im hiesigen Sprachgebrauch „Bummerndörre“ genannt, Saatgut von Nadelbäumen gewonnen. Die unreifen Zapfen wurden von den Zapfenpflückern im Odenwald geerntet und in dem Gebäude kontrolliert in großen Darröfen zur Reife gebracht und das Saatgut gewonnen. Der „Abfall“, die Zapfen, wurden in der hiesigen Blumenindustrie (Wallfahrtsstadt) für religiöse Gebinde weiterverarbeitet. Alle Arbeitsschritte sind in diesem in Deutschland einzigartigen technischen Denkmal anhand der Maschinen nachvollziehbar.
Die Bummerndörre ist derzeit nicht zu besichtigen. Einen sehr guten Einblick gewährt dieses Video, welches im Auftrag des Odenwälder Freilandmuseums erstellt wurde und auf Youtube zu sehen ist:
Link zu "Die Walldürner Bummerndörre - Ein Industriedenkmal im Dornröschenschlaf" (Youtube)